Willkommen in der homodea Community – einem Raum, den wir gemeinsam zu einem Ort der Kraft, Inspiration und tiefen Begegnung gestalten. Unser Ziel ist es, digitale und reale Orte zu schaffen, an denen jede:r von uns sein:ihr volles Potenzial entdecken und entfalten kann.
Ein Raum für alle
Unsere Vision ist es, homodea zu einem Ort zu machen, der für alle Menschen offen und zugänglich ist – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer oder sozialer Herkunft, religiösem Hintergrund oder irgendeinem anderen Merkmal, das uns als Menschen ausmacht.
In unseren Online-Gruppen, auf der Plattform und bei unseren Live-Seminaren dulden wir keinerlei Formen der Diskriminierung. Wenn du dich unwohl fühlst, auf abwertende Worte, Bilder oder Verhaltensweisen stößt, dann zögere nicht, uns zu kontaktieren – persönlich oder per E-Mail an support@homodea.com.
Wir alle sind unvollkommen, und das ist vollkommen in Ordnung. Bei homodea möchten wir gemeinsam wachsen, lernen und auch alte Muster loslassen. Wenn dir mal ein unbedachtes Wort rausrutscht, ist das kein Drama. Für uns ist Sprache ein kreatives Werkzeug, und wir sehen unseren Weg als einen gemeinsamen, lebendigen Lernprozess.
Unsere Verantwortung und dein Mitwirken
Sobald wir auf diskriminierende Inhalte stoßen, werden diese umgehend entfernt, und wir setzen uns direkt mit den betroffenen Personen in Verbindung. Doch unser Anliegen geht tiefer: Wir wollen auch unbewusste Formen der Diskriminierung erkennen und transformieren. Gemeinsam glauben wir an die Kraft, gelernte Muster zu hinterfragen und uns von hinderlichen Sprach- und Denkmustern zu befreien.
Worte sind wie Samen – sie können stärken oder schwächen, aufbauen oder niederreißen. Deshalb haben wir für dich ein Glossar erstellt, das dir hilft, im Gespräch Wertschätzung zu zeigen. Darin erklären wir gängige Diskriminierungsformen und schlagen dir alternative Begriffe vor, die das Miteinander fördern.
Unsere gemeinsame Reise
Uns ist klar, dass die Auseinandersetzung mit Sprache und Diskriminierung keine „Mundpolizei“ ist. Wir sehen es als Teil einer positiven Fehlerkultur, in der wir voneinander lernen und einander unterstützen, bewusster und achtsamer zu werden. Wir laden dich von Herzen ein, mit uns gemeinsam diesen Weg zu gehen und dich weiterzuentwickeln.
Glossar:
- Altersdiskriminierung: Diskriminierung oder Vorurteile aufgrund des Alters. Diese Form der Diskriminierung betrifft oft ältere Menschen, kann aber auch jüngere betreffen. Sie äußert sich in sozialen Stereotypen, Benachteiligungen im Berufsleben und mangelndem Respekt gegenüber älteren Menschen.
- Ableismus: Diskriminierung oder Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen. Ableismus beruht auf der Annahme, dass Menschen ohne Behinderungen „normal“ oder „überlegen“ sind, und manifestiert sich in sozialer Ausgrenzung, Barrieren und negativen Einstellungen gegenüber Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen.
- Anti-Asiatischer Rassismus: Anti-asiatischer Rassismus bezeichnet Vorurteile, Diskriminierung, Feindseligkeit und Gewalt, die sich gegen Menschen asiatischer Herkunft oder mit asiatischem Aussehen richten. Dieser Rassismus kann verschiedene Formen annehmen, darunter Stereotypisierung, Diskriminierung, Hassverbrechen und andere Formen von Gewalt und Vorurteilen gegen Menschen asiatischer Herkunft oder mit asiatischem Aussehen.
- Anti-Schwarzer Rassismus: Eine spezifische Form des Rassismus, die sich gegen schwarze Menschen richtet. Anti-Schwarzer Rassismus beinhaltet Vorurteile, Diskriminierung und Gewalt, die auf die Hautfarbe und ethnische Herkunft von schwarzen Menschen abzielt. Historisch und systemisch tief verwurzelt, äußert er sich durch soziale Ungleichheit, Polizeigewalt und Stereotypen.
- Anti-Muslimischer Rassismus: Auch als Islamophobie bezeichnet, handelt es sich um Vorurteile, Diskriminierung und Feindseligkeit gegenüber Muslim:innen und Menschen, die als Muslime wahrgenommen werden. Diese Form des Rassismus richtet sich gegen den Islam als Religion sowie gegen Menschen aufgrund ihrer muslimischen Herkunft oder Kultur.
- Antisemitismus: Feindseligkeit, Vorurteile oder Diskriminierung gegenüber Menschen jüdischer Herkunft. Antisemitismus kann sich in verschiedenen Formen manifestieren, darunter Hassreden, Gewalt, Verschwörungstheorien und die systematische Ausgrenzung oder Verfolgung jüdischer Menschen.
- Antiziganismus: Diskriminierung, Vorurteile und Feindseligkeit gegenüber Roma und Sinti. Antiziganismus ist eine weit verbreitete Form des Rassismus, die tief in der europäischen Geschichte verwurzelt ist und sich in gesellschaftlicher Marginalisierung, Gewalt und sozialen Vorurteilen äußert.
- Sexismus: Diskriminierung oder Vorurteile aufgrund des Geschlechts, häufig gegen weiblich sozialisierte Menschen gerichtet. Sexismus umfasst eine Vielzahl von Verhaltensweisen und Einstellungen, die weiblich gelesene Menschen als minderwertig betrachten oder ihre sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rechte und Chancen einschränken.
- Homophobie/Transphobie: Homophobie bezeichnet Vorurteile, Diskriminierung und Feindseligkeit gegenüber homosexuellen Menschen. Transphobie richtet sich gegen transgeschlechtliche Menschen. Beide Phobien beruhen auf Ablehnung und Angst vor sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, die von der Heteronorm abweichen.
Beispiel für alternativer und inklusiver Sprache
Wenn es darum geht, jemanden auf diskriminierende Sprache aufmerksam zu machen, ist es wichtig, dies in einer respektvollen und einfühlsamen Weise zu tun. Eine wertschätzende Haltung hilft dabei, das Gespräch konstruktiv zu gestalten und Verständnis zu fördern.
Du könntest beispielsweise sagen: „Ich habe bemerkt, dass der verwendete Begriff möglicherweise verletzend wirken könnte. Ich wollte es einfach ansprechen, weil uns allen ein respektvoller Umgang wichtig ist.“
Dabei geht es nicht um Vorwürfe, sondern um gemeinsames Lernen und Weiterentwickeln. Auf diese Weise bleibt das Gespräch auf Augenhöhe, und es wird vermieden, dass Sprache als Mittel der Konfrontation eingesetzt wird. Stattdessen kann eine Atmosphäre entstehen, die zum Nachdenken und zur Veränderung anregt, ohne den anderen zu verurteilen. Wir verstehen aber auch, dass betroffene Personen nicht immer ruhig und verständnisvoll reagieren können. Achtet aufeinander und versucht das Gegenüber zu verstehen und zu sehen.
Im Folgenden werden im erklärenden Kontext diskriminierende Begriffe erwähnt und es ist klarzustellen, dass diese nur zur Verdeutlichung genutzt werden und dass wir sie in der alltäglichen Sprache verlernen und vermeiden möchten.
Rassismus in Sprache
Unsere Worte haben Macht. Sie können verbinden, heilen und erheben, aber auch trennen, verletzen und abwerten. Rassistische Begriffe sind tiefe Wunden, die aus einer Geschichte der Unterdrückung und Entmenschlichung stammen. Diese Worte sind mehr als nur Klänge – sie tragen die Last von Jahrhunderten und reproduzieren das Leid, das damit einhergeht. Indem wir achtsam mit unserer Sprache umgehen, ehren wir die Würde jedes Menschen und entscheiden uns bewusst für Respekt und Mitgefühl. Es ist ein Ausdruck der Liebe und Wertschätzung, Menschen die Freiheit zu geben, sich selbst zu definieren und ihre Geschichten zu erzählen.
Erklärungen wichtiger Begriffe:
- PoC (People of Color): Dieser Begriff ist eine Selbstbezeichnung, die von Gemeinschaften verwendet wird, um Solidarität und gemeinsame Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung zu betonen. Ursprünglich aus den USA stammend, wird der Begriff heute international verwendet und beschreibt Menschen, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder Hautfarbe von strukturellem Rassismus betroffen sind.
- schwarz und weiß: Diese Worte spiegeln keine biologischen Realitäten wider, sondern erzählen Geschichten von tief verwurzelten gesellschaftlichen und historischen Erfahrungen „schwarz“ und „weiß“ sind keine neutralen Beschreibungen, sondern sie tragen historische und kulturelle Konnotationen. „Schwarz“ wird oft als Selbstbezeichnung von Menschen verwendet, die von Rassismus betroffen sind, um ihre Erfahrungen und Identität zu betonen. „Weiß“ beschreibt diejenigen, die von den Privilegien der weißen Mehrheitsgesellschaft profitieren.
Worte wie „Farbiger“ oder “Dunkelhäutig” tragen eine Last der Entmenschlichung und Fremdzuschreibung. Sie wurden geprägt, um Macht zu erhalten und trennen uns von der Essenz unseres gemeinsamen Menschseins.
- Alternative: Frage, wie die Person selbst beschrieben werden möchte. Häufig bevorzugen Menschen Bezeichnungen wie „schwarze Person“ oder „Afro-Deutsche:r“. Ebenso kann der Begriff „People of Color (PoC)“ verwendet werden, um Menschen einzubeziehen, die nicht weiß sind. Diese Selbstbezeichnungen respektieren die Identität und die Erfahrungen der Menschen.
Der Begriff „Mischling“ ist entmenschlichend und historisch belastet, da er Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft als „gemischt“ oder „hybrid“ klassifiziert.
- Alternative: Verwende stattdessen neutrale und respektvolle Bezeichnungen wie „Person mit bi- oder multiethnischem Hintergrund“. Hier wird die Vielfalt der Identität anerkannt, ohne abwertende Konnotationen.
Antiziganismus in Sprache
Die Diskriminierung von Sinti und Roma, bekannt als Antiziganismus, hat eine lange Geschichte, die Jahrhunderte zurückreicht. Der Begriff „Z*geuner“ ist stark negativ belastet und wird mit Vorurteilen und Stereotypen verbunden, die Sinti und Roma stigmatisieren und entmenschlichen.
Beispielsatz: „Ich hab mich auch immer heimatlos gefühlt, wie ein Z*geuner.“ Solche Vergleiche verstärken das Abwerten einer ethnischen Gruppe.
- Alternative: Verwende einfach „heimatlos“, wenn es um das Gefühl von Heimatlosigkeit geht, ohne dabei eine Gruppe zu stigmatisieren. Wenn es um die tatsächliche ethnische Zugehörigkeit geht, nutze die Selbstbezeichnungen „Sinti und Roma“. Diese respektvollen Bezeichnungen sind frei von den negativen Konnotationen und historischen Belastungen, die mit dem alten Begriff einhergehen.
Verallgemeinerungen und Stereotypen in Sprache
Stereotype und Verallgemeinerungen nehmen Menschen ihre Vielschichtigkeit und fördern Ausschluss und Machtungleichgewichte. Sie manifestieren ungleiche Machtverhältnisse, indem sie bestimmte Gruppen auf vordefinierte Rollen oder Fähigkeiten festlegen.
„Migrant“, „Asylant“ oder „Flüchtling“ sind oft negativ konnotiert Begriffe und reduzieren Menschen auf ihren rechtlichen Status oder ihre Fluchterfahrungen und Individualität ignorieren.
- Alternative: Sage „Mensch mit Migrationsgeschichte“ oder “Geflüchteter Mensch”. Dies betont die Individualität und die Geschichte des Menschen.
Gendergerechte und inklusive Sprache
Sie zielt darauf ab, alle Geschlechter in der Kommunikation miteinzubeziehen und niemanden durch sprachliche Formulierungen auszuschließen oder unsichtbar zu machen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil einer inklusiven und respektvollen Kommunikation, die darauf abzielt, traditionelle Geschlechterrollen und Stereotype zu hinterfragen und aufzubrechen.
Wir wollen niemanden zu inklusiver Sprache verpflichten, laden euch dennoch herzlich ein inklusive Formulierungen zu benutzen: Traditionelle Begriffe schließen oft Frauen, nicht-binäre oder trans Menschen aus. Sprache sollte alle Geschlechter einbeziehen, um Gleichberechtigung zu fördern.
- Statt „Liebe Damen und Herren“ kannst du „Liebe Menschen“ sagen, um alle anzusprechen. Verwende „Mitarbeitende“ oder „Mitarbeiter:innen” statt „Mitarbeiter“.
- Alternative: „Lehrkraft“ oder „Lehrende“ statt „Lehrer/Lehrerin“. Nutze den Gender-Doppelpunkt, z. B. „Teilnehmer:innen”
Sprache gegenüber Menschen mit Behinderungen
Menschen sollten nicht auf ihre Behinderung reduziert werden. Der Fokus sollte auf dem Mensch liegen, und die Sprache sollte ihre Würde und Individualität respektieren
- Alternative: Statt „Behinderter“, sage „Mensch mit Behinderung“. Das stellt die Person in den Mittelpunkt, nicht die Behinderung. Nutze „Person im Rollstuhl“ statt „Rollstuhlfahrer“, da der Rollstuhl nur ein Hilfsmittel ist und nicht die Person definiert.
Sprache und Altersdiskriminierung
Altersdiskriminierung verstärkt Vorurteile und reduziert Menschen auf ihr Alter, anstatt ihre Erfahrungen und Fähigkeiten zu würdigen.
- Alternative: Statt „Senior“ oder „Rentner“, sage „ältere Person“ oder „Mensch im Ruhestand“. Diese Begriffe sind respektvoller und nicht abwertend. Vermeide abwertende Begriffe wie „alte Schachtel“, die Altersstereotype verstärken.
Weiterführende Informationen:
Bücher:
- „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ von Alice Hasters
- „Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay
- „Exit Racism“ von Tupoka Ogette
- „Schwarz. Deutsch. Weiblich.: Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss“ von Natasha A. Kelly
Online-Ressourcen:
Amnesty: Glossar für diskriminierungssensible Sprache
Universität zu Köln - Leitfaden für inklusive Sprache
RKI: Leitfaden für diskriminierungssensible Kommunikation
Inspiriert durch Homodea:
-
LifeTrust Philosophie und Ethik
„Meide, was dir schadet – kultiviere, was dich stärkt. Starkes Ich – Starkes Wir.“
WICHTIG:
Unsere Sprache ist lebendig und wandelt sich stetig. Was heute achtsam und respektvoll ist, kann morgen schon veraltet sein. Bei homodea verstehen wir diesen Wandel als eine gemeinsame Reise. Wir sind offen für dein Feedback und laden dich herzlich ein, diesen Weg der Bewusstwerdung mit uns zu gehen. Gemeinsam wachsen wir, lernen dazu und gestalten eine Sprache, die uns alle würdigt und verbindet.